Im März 1882 gegründet, ist der Wolfsberger Turnverein (WTV) mit seinen rund 800 Mitgliedern der älteste Sportverein im Lavanttal.

1882 fand bereits unter dem damaligen Obmann Wilhelm Weiß das erste Schauturnen in der Reitschule des Schlosses Wolfsbergs statt.

1890 wurden dem Turnverein im neu errichteten Rathausgebäude der Turnsaal zur Verfügung gestellt. Und dies sollte auch bis 1892 so bleiben. Es wurde eine Jugendriege gegründet und Frauen- und Mädchenturnen eingeführt.

1907 wurde nach der 25 Jahre WTV-Feier das 13. Gauturnfest durchgeführt. Wolfsbergs Frauen stifteten darauf hin dem Verein die prächtige Vereinsfahne. Im selben Jahr wurde Viktor Pressinger zum neuen Obmann gewählt. Mit ihm begann eine 20 Jahre dauernde Aufwärtsentwicklung des WTV.

1912 wurde vom Verein am heutigen Hauptbahnhof ein Eislaufplatz angelegt.

 Von 1914-1919, bedingt durch den Krieg, ruhte der Turnbetrieb fast vollständig. Etliche Turner verloren ihr Leben. Die heimkehrenden Turner nahmen 1919 geschlossen am Kärntner Abwehrkampf teil. 

Am 13. Juli 1919 wurde das erste Bergturnen auf der Saualpe durchgeführt. Ein Großteil aller sportlichen und kulturellen Veranstaltungen wie Theateraufführungen, Konzerte und besonders der legendäre Turnermaskenball, gingen auf das Konto des Turnvereins. Ebenfalls erfolgten aktive Teilnahmen am Faschingstreiben.

1929 kam es zur „Entdeckung“ des Turnersees. Der damalige Turnlehrer des WTV’s, Karl Hönck, entdeckte zusammen mit einigen Turnerjungen, mit denen er am Klopeinersee bei einem Sommerlager verweilte, bei einem Erkundigungsausflug den damaligen Sablatnigsee. Die einmalige Landschaft am Fuße des Hochobirs hinterließ einen bleibenden Eindruck mit Folgen.

1930 entstand am nördlichen Ufer des Sablatnigsees das erste Jungturnerlager. Der See wurde 1932 von Wolfsberger Turnern gekauft, der Verein Kärntner Grenzland gegründet und aus dem Sablatnigsee wurde unser geliebter Turnersee. Bis heute finden dort Turnerlager, Schulsportwochen, volkskundliche Wochen, Sing- und Musiktage statt. 

1937 konnte der neue Turnplatz in der Schleifen eröffnet werden. Der 2.Weltkrieg kam und für 54 Turnbrüder des WTV’s gab es keine Heimkehr.

1954 bekam der WTV unter Gottfried Schüssler wieder die Genehmigung von der Sicherheitsdirektion in Klagenfurt, seinen Namen zu führen.

1963 wurde Fritz Meschik zum neuen Obmann des WTVs gewählt. Die Leichtathletik kam im Verein zu neuem Aufschwung. Helga Meschik wurde Kärntner Meisterin im Kugelstoßen und Diskuswerfen. In den selben Disziplinen wurde sie österreichische Vizemeisterin, Gerhard Meschik Jugendmeister im Hammerwerfen und Hugo Reinprecht Kärntner Meister im Kugelstoßen. Fritz Meschik erweckte das Bergturnen auf der Saualpe wieder zum Leben.

Bis zu seinem Tode im Dezember 1995 war er Langzeitobmann des WTV. Ihm und Viktor Pressinger zu Ehren zeugen die Ehrentafeln im Jahnfelsen auf der Saualpe. Neuer Obmann wurde Wolfgang Tröls, der auch Obmann des Vereins Kärntner Grenzland ist. Mit ihm wurde auch wieder eine Leistungsgruppe im Gerätturnen aufgebaut. 

Der WTV versteht sich heute primär als Förderer des Breitenturnens bzw. des Breitensports. Aber auch hervorragende turnerische Leistungen sollen gefördert werden. In seinen Turnstunden sorgt ein bestens ausgebildetes Trainerteam für körperliches und geistiges Wohlbefinden. 

Von 2007 bis 2022 stand Josef Zernig dem Verein als Obmann vor.

Obmann Stellvertreter Peter Korepp führte 2021 die digitale Mitgliederverwaltung in den Verein ein. Programmiert von Andreas Preiml, Inhaber der Firma Conve. Diese stellt eine professionelle und vereinfachte Verwaltung der Mitglieder dar.

Am 25. November 2022, im 140. Jubiläumsjahr, wurde Barbara Obmann, heute Barbara Quenz, als erste Frau zur neuen Obfrau des Wolfsberger Turnvereines gewählt. Sie ist auch Turnlehrerin des Turnvereines.